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This page is devoted to the early 90s play: THE ART OF ASKING but also has a series of Spanish and Portuguese Reviews of Plays of the 90s

THIS PAGE IS DEVOTED TO 'The Art of Asking; or the Voyage to the Sonorous Land" [Yale University Press, Gita Honegger's translation] WHICH IS BELOVED OF SOME ANALYSTS HERE IN SEATTLE, AND WHICH, THE THEATER WORLD IN THE U S OF A NOT BEING AS HIDEBOUND AS THE REST OF THE COUNTRY, WOULD REPLACE THAT BONE-YARD OF AN "ENGAME"

Also a series of Romance Language Reviews of the Plays of the 90s;


DIE ZEIT vom 28.02.1997 Seite 47 Nr. 10 FEUILLETON Die Ornamente der Ordnung Antimoderne und politischer Mythos im Knigsdrama: Botho Strauss und Peter Handke suchen den Souveraen Der Thron des Souveraens ist leer, aber niemand will es glauben. Als der Dramatiker Heiner Mueller, ein Jahr vor seinem Tod, in zahllosen Interviews von der Gegenwart Abschied nahm, prophezeite er dem deutschen Theater die Rueckkehr der Knige und ein neues Leben der Metaphysik.Nach der Wiedervereinigung wuerden Sinnsucher die Buehne stuermen und aufspielen gegen die Leere des Westens und die Allherrschaft des Geldes.Mittlerweile ist Geld der einzige Wert, auf den hin Orientierung realistisch ist . . .Am Gebaeude der Deutschen Bank in Muenchen steht: ,Aus Ideen werden Maerkte`. Jetzt ist der Ideenhimmel verbraucht.Es gibt nur noch Maerkte, und dadurch entsteht eine ungeheure Leere.Die Frage ist, ob der Mensch das aushaelt. Er wird es nicht.Denn, so lautete Heiner Muellers schlichte Formel, Kapitalismus macht lebensmuede.Er beerbt die Theologie und trstet mit der Gnade des Wachstums.Wer an das Heil der Marktwirtschaft glaubt, vertagt sein Glueck.Geld ist ein Alleszermalmer es macht arm, weil es metaphysische Reserven verbraucht und Traeume ernuechtert. Danach ist Nichts.Die Menschen hausen im Vakuum ihrer Zeit.Der Kapitalismus, der Knig der Erde, gibt keine Antwort auf die Frage der Existenz in Sein und Zeit.Wo bleibt der vacuum cleaner der westlichen Welt? Seit langem macht der Sieg der konomie alle Ideologiekritik arbeitslos. Es gibt nichts mehr aufzuklaeren, und der Rest zerfasert von selbst. Nun, ohne das Versprechen auf Zukunft, wird die Kunst konservativ sie nimmt Abschied vom alten Befreiungszauber, von der Utopie der Gesellschaft und der Selbstverwirklichung des Menschen.Und doch hat ihr Abgesang einen unerhrten Ton.Siegessicher verkuenden die Sinnsucher den neuen Weg zum Heil.Sie plakatieren Bilder fuer die Zeit nach der Moderne und verrichten Schanzarbeiten gegen die Leere.Dann drehen sie den Zeitpfeil einfach um.Das AEltere ist ihnen das Bessere alle Zukunft wartet in der Vergangenheit. Aus diesem Grund fordern sie nicht Aufklaerung, sondern Wiederverzauberung nicht Kritik, sondern Gruendung.Sie beschwren das Ewige im Vergaenglichen und das krisenfreie Absolute.Nur dieses Erbe, sagen sie, fuellt das Vakuum der Gegenwart nur die UEberlieferung kann uns noch retten: der dunkle Glaube nicht an den kommenden Gott, sondern an das Sein der Sprache und die Wahrheit ihrer Erzaehlungen.Denn ohne Zentrum, ohne Knig, jagen Kafkas Kuriere mit sinnlosen Meldungen durch die Welt.Kafkas Kuriere, das sind wir: die Insassen einer expansiven, allesfressenden Gegenwart. Die deutsche Dramatik war immer eine Suche nach der Knigsfigur, die es in Deutschland nicht gegeben hat.In Deutschland geht es immer um den Knig (Heiner Mueller).Ithaka, das juengste Knigsdrama von Botho Strauss, inthronisiert, wie Richard Herzinger gezeigt hat (Theater heute, Nr. 8/1996), die Tiefensehnsucht nach politischer Romantik, kniglicher Restauration und zeitloser Ordnung.Strauss nimmt das Schlusskapitel der Odyssee und stemmt es auf Augenhhe, in den Zeithorizont des zwanzigsten Jahrhunderts.Es ist ein Spiel mit Spiegeln Akt fuer Akt schrumpft die Gegenwart in die Antike, und nun erscheint auch die Moderne in anderem Licht.Nicht laenger ist sie die ausgezeichnete Epoche, sondern ein Irrtum - der Ausnahmezustand der Weltgeschichte. Naturgemaess verzeichnet der Atlas der Literatur das sagenhafte Ithaka als Staette der Goetter und des Ursprungs.Bei Strauss aber ist die Wunschinsel eine Kolonie der Moderne belagert von Cola trinkenden Maulhelden, geschwaetzigen Haendlern und leichenblassen Liberalen.Sie ueben Willkuerherrschaft ueber die Dinge und vergreifen sich am Allerheiligsten, an der Sprache.Unter der Fremdherrschaft der Modernen ist kein Glueck, nur Gier, Langeweile und Frevel. Liberalismus ist die Religion der Wartenden mit Wachs verstopfen sich die letzten Menschen ihre Ohren gegen die Stimme des authentischen Lebens.Erst der himmlische Odysseus, der nur von seinem Hund erkannte Fremde, beendet das Interregnum der leeren Zeit er befreit das Land aus den Faengen der Zivilisation, und dann herrscht, nach einem Blutbad, wieder die Kultur der Dauer, ewige Liebe und gerechtes Knigtum. Nicht erst Botho Strauss benutzt die Antike als Trojanisches Pferd, um darin eine unvershnliche Kritik der Gegenwart zu verstecken. Fuer Adorno und Horkheimer war Odysseus noch der erste Mensch der Zivilisation, der sich von seinen Wunden nicht mehr erholt und der heimkehrt, ohne je heimzukehren.Odysseus versaeumt sein Leben, indem er es rettet, und seine Bluttat ist raechende Gewalt - Rache fuer das, was ihm von den Ursprungsmaechten angetan wurde.Ganz anders bei Strauss sein Stueck feiert die Brutalitaet als richtende Gewalt, denn Odysseus entrinnt nicht dem Mythos, sondern setzt ihn als politischen wieder ins Recht.Seine Tat ist Wiederherstellung er restauriert eine neuheidnisch ausgemalte Naturordnung aus Macht und Sprache ein rechtsetzender Souveraen ordnet die Worte fuer eine neue Lesbarkeit der Welt.So fuegen sich, unter den Augen des Knigs, alle Fragmente zum sprachlichen Bild. Was fuer Strauss die Gewalt der Wiederherstellung, ist fuer den zweiten Knigssucher, fuer Peter Handke, die Penelopearbeit der Wiederholung.Beide Theaterstuecke, Ithaka wie auch die Zuruestungen fuer die Unsterblichkeit (vergleiche ZEIT Nr. 8/1997), konfrontieren eine fingierte Antike mit einer denunzierten Moderne.Dennoch sind Handkes Zuruestungen um vieles reicher und raffinierter manchmal sind sie anruehrend und voller Ironie gegen den verzuckerten Grssenwahn ihrer theatralischen Sendung.Handke, auf der Maerchenhhe, fuerchtet jede Zeitgenossenschaft Strauss, auf den Marmorklippen, liebt die Klischees seiner handzersaegten Bundesrepublik, und dann hetzt er die Gtter Griechenlands auf den deutschen Sozialstaat, um am Strand von Ithaka einige seinsvergessene Wohlstandsfrettchen zur Strecke zu bringen. Aber man darf sich nicht taeuschen.Laengst schon wandert Handke nicht mehr als Sendbote der Poesie ueber die Drfer, um den abgehetzten Bewohnern die Augen zu ffnen, damit sie innehalten und erkennen, was sie im schalltoten Raum ihres Lebens versaeumen.Auch Handke, so scheint es, macht gar nicht erst den Versuch, die Gegenwart zur Vernunft zu bringen und ihren verbohrten Sinn zu belehren - so, als knne die krisenhafte Moderne, die Zeit ihres Weltbildes, nicht mehr verwandelt, sondern nur noch suspendiert werden.Wie Strauss, so setzt auch Handke ein goldenes und unheilvolles Versprechen in die Welt: Erst dann, wenn die Gegenwart als ganze ueberwunden ist, wird hinter dem Schleier der missratenen Zivilisation das eigentliche Leben und die eigentliche Kultur zum Vorschein kommen - das grosse Andere, das Sein hinter der Realitaet, die wahre Sprache hinter der falschen Kommunikation. Beide Schriftsteller brechen nun im Gewand des Dichters auf, um einen phantastischen Ort zu suchen, eine Topographie der Wahrheit, wo ihre Gegenwelt, die Antimoderne, eine Heimat findet.Was dem einen Ithaka, ist dem anderen die Enklave - jene Niemandsbucht, die vom Irrlauf der Geschichte ueberrannt wird und ihm doch selbstbewusst widersteht.Auch bei Handke geht das richtige Leben ins Exil, vertrieben von den Raubrittern einer anderen, unverkennbar modernen Zeit.Hier, in den Ruinen der Staatlichkeit, zerstren sehr westliche, ganz ungeheure, Zeit und Raum auflsende Gewalten den seligen Frieden des Anfangs es herrscht Krieg, entfacht von den raumfremden Maechten der globalen Zivilisation.Keine Grenze respektierend, machen sie mobil gegen die glueckliche Zeit der raumgebundenen Kultur.Sie sind Trabanten des Todes und zerreden das Knigreich der Sprache.Zurueck bleiben, am Ende einer langen Bildungsgeschichte der Menschheit, die vom Schein befreite und aufs neue verhexte Welt, Allegorien des Ungelebten und die Gestalten einer grundlosen Gewalt.Im Restmuell einer fehlgedeuteten Schpfung dreht das Rad der Kutsche leer, dahinter, mit dramatischem Kitsch, verwittert das Portal der Knige.Und wie auf Ithaka wird nur noch geredet, aber nicht mehr gesprochen. Mit traumseligem Blick auf Heideggers Hlderlin-Deutung geht Handke nun hin und inszeniert die Wieder-Holung der Sprache als Knigsdrama. Dafuer erfindet er eine einsam privilegierte Erzaehlerin, die als Eingeweihte des Seins noch jene uranfaengliche Erzaehlung kennt, die an das Absolute ruehrt, Fragen durch Raetsel beantwortet und den Sterblichen alles Leid erklaert.Wenn sie das Sprechen lehrt, lehrt sie das Sehen der Dinge, die zarte Empirie einer kontemplativen Weltliebe und das Wunder der Kommunikation.Zur Zeit wird ihr der Raum, und die Sage vershnt mit dem Schicksal: Zuruestungen fuer die Unsterblichkeit. Allerdings, die Erzaehlung vom Einheitsgrund des Lebens kann die Verstaendigung der Menschen nur dann stiften, wenn die Rede zur Sprache wird: sie muss deshalb bei Handke verkrpert, bei Strauss sogar verstaatlicht werden.Handke adelt den Krper des Knigs zur Physis der Erzaehlung und doch ist sein Knig nicht, wie bei Strauss, der triumphalistische und autoritaere Staat, sondern eine unklare Metapher, ein unsichtbares und gerechtes Gesetz, das die Weltfarben leuchten und die Menschen wieder wie Menschen sprechen laesst, maerchenhaft, in einer polyphonen Einheit, verschieden und doch eines Sinnes.Handkes hinfaelliger, von der Poesie beschrifteter Knig ist kein blutruenstiger Odysseus er wirkt, wenn er die Erzaehlerin schliesslich heiratet, abgruendig und verzweifelt human, wie das illusionaere Sprechen von Trost und Dauer.Denn Friede ist, wenn die Worte wieder stimmen, wenn sie gerecht sind.So waere der Knig mit dem doppelten Krper, einem weltlichen und einem mythischen, bloss ein Text hinter dem Text, jenes kollektiv Imaginaere einer heilsamen UEberlieferung, die angeblich von der liberalen Gesellschaftsschlange neutralisiert und vergessen wurde. Unueberhrbar ist das Universum der Sprache die alles bestimmende Obsession, das grosse Pathos dieser Dramen.Der Knig hockt auf dem Thron der Worte, und das Volk lebt in einer Monarchie der Buchstaben.Beide, Handke wie Strauss, sind von der schwindelerregenden Vorstellung besessen, dass die Wrter, die in ihrem heiligen Land gesprochen werden, nicht einfach nur die Welt bedeuten, sondern diese Welt auch sind.Beide kritisieren die Gegenwart deshalb mit einem ehrwuerdigen sprachphilosophischen Argument.Sie sagen, dass erst eine von Traditionen und Traeumen gesaettigte Sprache den Raum der Verstaendigung und das Selbstsein der Menschen erschliesst es ist allein die Sprache, die jahrtausendelang die Sinnenergien der Menschen gespeichert hat, um sie in der Gegenwart der Kommunikation zu wiederholen. Selbstredend ist der Hinweis auf die grossartige Welterschliessung der Sprache das ueberzeugendste Argument.Aber in diesem Fundamentalismus steckt auch der autoritaere Kern der Knigsdramen.Denn wenn nicht die Menschen eine Sprache sprechen, sondern die Sprache die Menschen spricht, dann geraet jeder Versuch, Traditionen zu veraendern, unter Verdacht.Mit der Kritik, so heisst es, beginnt die Krise, der Niedergang der Kultur zur Zivilisation.Niemand, so sagen Handke und Strauss unisono, kann Sinn regenerieren oder gar erfinden, und deshalb beschreiben sie die Moderne als Schauspiel der Sprachzerstrung: Wer den Naturfrieden der Wrter bricht, erklaert den Buergerkrieg. Neu ist das sprachmetaphysische Muster nicht.Puenktlich zur Krisenzeit, nicht erst seit Hofmannsthal, bringt ein konservativer Geist das handkolorierte Knigsbild von der unverfuegbaren Sprache und der homogenen Kultur als Pathosformel gegen die seelenlose Aufklaerung in Stellung.In den rechtsdrehenden Reizmetaphern schrumpfen soziale Krisen zu Sinnkrisen, und wie am Schnuerchen haengen selbst bei Handke die Schlag-Wrter vom eingewurzelten Volk und dem autochthonen Raum.Obwohl sie von der Macht des Negativen und des Todes wissen, traeumen die Figuren darin vom archetypischen, differenzlosen Leben nach der Moderne, von einer unentzweiten Identitaet und der riskanten Einheit von Ich und Welt, privatem Glueck und ffentlichem Wohl.Und ueber allem thront der gefaehrliche Traum einer schlechthin fraglosen Tradition, die weder der Deutung noch der Kritik bedarf. Nun hat Handke, was kein Kritiker zustande gebracht haette, eigenhaendig, in Wort und Tat, mit seinen beiden Serbien-Buechern (Suhrkamp Verlag) den Beweis fuer jene fatale Selbstverwirrung erbracht, die dann entsteht, wenn man die kompromisslose Poesie der Antimoderne mit der Verhandlungssphaere der Politik verwechselt.Anders: Wenn ein Schriftsteller, der Dichter sein will, den politischen Begriff von Gerechtigkeit kopfueber in die Kunst spiegelt und von dort wieder zurueck in Politik wenn er das AEsthetische mit dem Leben kurzschliesst, Hlderlin an der Drina wandern laesst und mit Heraklit im Tornister an Srebrenica vorbeistarrt, kurz: wenn er die Wahrheit des Dichters mit einem politischen Urteil verwechselt und die Eigentlichkeit des Ursprungs gegen den Verfall der Moderne aufbringt.Deshalb sind fuer Handke die Serben auch die Ursprungsindianer der Gegenwart Widerstandskaempfer im Namen der Sprache, die den Sinnraumverdraengern des Westens noch immer trotzen.Und so zeigt sich beim UEbertritt von Literatur in Politik dann doch, ob der Pathetiker noch ganz bei Trost ist - ob er sich als Intellektueller jene archaischen Phantasien vom Leib halten kann, von denen er als Autor ueberwaeltigt wurde. Es ist schwer, die Theaterstuecke von den skandalsen Einlassungen zu isolieren, die ihre Verfasser mit ihren politischen Bocksgesaengen zu Papier gebracht haben.Dennoch bleibt die Frage aufschlussreich, warum sich erneut eine Zivilisationskritik als Kulturkritik verpuppt, mit allen einschlaegigen, antidemokratischen Affekten.Auf jeden Fall muessen es bizarre Zeiten sein, die im Stand ihrer konomischen, schon wieder naturwuechsigen Dauerkrise Knigsdramen in die Welt setzen - wie der George-Kreis, die seinsnahen Dichter des Geheimen Deutschland am Ende der Weimarer Republik mit ihrer katastrophalen Sehnsucht nach dem Einzug in den (Sprach)palast des Kaisers.Und doch: Welche Erfahrungen verschluesselt die ganze Stiftungs- und Gruendungswut?Die Feier von Archetypen, der Glaube an die Mission des Dichters, ueberhaupt die Begeisterung fuer Herders Volksgeist? Wie pathologisch muss eine ffentliche Kommunikation sein, wenn Schriftsteller beschliessen, nur noch mit den Steinen zu reden? Schliesslich ist es ja nicht so, als sei die kapitalistische Moderne eine gelungene Veranstaltung, als duerfe einem zum weltweiten Westen nichts Bses mehr einfallen: kein Wort zu den trostlosen Individualisierungsschueben, der Zeitvernichtungsmaschine der Medien, der wildgewordenen konomie mit ihrer Produktion von ueberfluessigen Menschen.Nur eine flachgehobelte, vergessliche und zynische Aufklaerung wird den Konformismus der Weltrisikogesellschaft und den kommerziell betriebenen Sinnverzehr mit Emanzipation und Fortschritt verwechseln, um dann den Zurueckgebliebenen zuzurufen: Seid gluecklich, erfindet euch die Freiheit! All das ist, nach dem Verstummen linker Gesellschaftskritik, Wasser auf die Muehlen der Pathetiker, und vor allem Peter Handke hat ein fast unfehlbares Gespuer fuer die Sprachnot einer modernen, wunschlos ungluecklichen Subjektivitaet.Er besitzt einen wunderbaren Sinn fuer die Tradierungskrise einer Freiheit, der das Bewusstsein und die Erfahrung ihrer Autonomie zu entgleiten droht.Handke entdeckt, und darin ist seine Wahrnehmungsprosa unuebertroffen, jene weissen Blaetter im Buch des Lebens, die leer bleiben, weil die Menschen ihre Existenz verfehlen - aus Mangel an Sprache. Damit konfrontiert, waehlt Strauss, wie alle Anti-Modernisten, den ausgetretenen Knigsweg in den Mythos die Sackgasse des primordialen Heils in eine schngeschminkte Antike, oder wie die gefaelschten Traumbilder auch immer heissen.Aber das Griechische ist sei jeher die Maske des Deutschen, und es sind diese neopaganen Traditionsbestaende, die nun der ungedeuteten Freiheit den wetterfesten Sinn diktieren sollen - als vacuum cleaner der Gegenwart.Noch einmal mchte Strauss mit Adam Mueller, Carl Schmitt und Ernst Juenger die deutsche Nation an deutscher Metaphysik aufrichten, waehrend Handke, wenn er nicht gerade am Hof von Milosevic auf Knien rutscht, noch ein Restmisstrauen wachhaelt gegen die Zwangsverkrperung des guten Lebens in staatlichen Apparaten. Man knnte auch sagen: Strauss haelt es mit den Ruestungen, Handke zum Glueck nur mit den Zuruestungen fuer den Sinn, ohne Opfergeschwaetz und Untergangsfrivolitaet.Dieser Unterschied ist einer ums Ganze: Es ist die Differenz der Freiheit, das Selbstdementi des politischen Mythos.An einer Stelle, einer entscheidenden, deutet Handkes Erzaehlerin auf den Fehl Gottes und den Ursprung ihrer Erzaehlung. Als ich dort einmal an einem Herbstabend an einem Kartoffelfeuer sass, stand pltzlich niemand vor mir, und sagte nichts, und wieder nichts.Dieser Niemand begruendet aber die Autoritaet der Erzaehlerin, und er ist der Fels, von dem aus die Knigsbotschaft verkuendet wird.Der ganze Wahrheitsfuror, das ganze affirmative Pathos, alle Hoffnung auf den substantiellen Staat lastet auf der Botschaft des Niemand - um ausgerechnet an ihm zu zerbrechen.Niemand hat es ihr gesagt die Erzaehlerin uebersetzt, was niemand gehrt hat.Deshalb weiss auch niemand, ob die Sage wahr ist und ob man ihr folgen sollte.Dieser Riss zwischen Wahrheit und Geltung sprengt auch Handkes ideologisches Brimborium vom Nomos der Erde, die bei Carl Schmitt abgeschriebene Suggestion einer Einheit von Ort und Ordnung.Am Anfang war, anders als die autoritaeren Freunde der Fruehe ihren Figuren einreden, eben nicht der Naturfrieden der Wrter und die Zauberkraft der Namen, sondern eine elementare Zweideutigkeit, eine fuerchterliche Ambivalenz, nur die Spur einer Spur.Schon die Sprache ist nicht eines Sinnes, sondern gegenwendig: Rache!Rache?Gerechtigkeit.Schon am Anfang war Widerstreit und Unrecht, und eine Erzaehlung, die gerecht sein wollte, hat keinen Grund, Gerechtigkeit einzuebnen auf das aesthetische Verhaeltnis zu den Dingen, um ueber die Ungerechtigkeit zwischen Menschen zu schweigen. Handkes Stueck, ganz anders als das von Strauss, ist deshalb so schwierig, weil es am Hof des eigenen Knigs erfolgreich intrigiert. Es zeigt, dass auch der symbolische Leib des Herrschers zerrissen und der Erzaehlerin keine absolute Wahrheit vergnnt ist: Der Thron des Souveraens bleibt leer.Erst dieses Gestaendnis setzt die ungeliebte Freiheit der ungeliebten Interpreten ins Recht.Denn wenn es keine absolute Wahrheit gibt, dann ist es mglich, nein zu sagen. Denn die Erzaehlerin, das Inbild der Kultur, weiss es nicht besser, sondern nur anders.Vielleicht luegt sie ja, denn niemand hat es ihr gesagt, und dann ruht die Wahrheit der Sinnsucher nicht auf heiligen Worten, sondern in menschlichen Wrtern.In diesem Augenblick ffnet auch Handkes Mythologie die Domaene der Freiheit und der Auslegung.Doch anders als im Raum der Literatur gilt darin die strikte Unterscheidung von Existenzwissen und Politik, von gutem Leben und gerechtem Allgemeinen.Denn es geht nicht darum, einer fundamentalistischen Wahrheit zu folgen, sondern eine politische Form zu finden, in der sich ueber fundamentale Wahrheiten gewaltlos streiten laesst. Es stimmt schon: Der aesthetische Traum von der souveraenen Repraesentanz der Wahrheit ist eine regressive Utopie, die die Moderne schon immer als Schatten und manchmal auch: als Korrektiv begleitet hat.Doch nichts waere im Augenblick verhaengnisvoller als die majestaetisch aufgeblaehte Parole, nur ein politischer Mythos knne die dramatische Krise der Gesellschaft und des Staates ueberwinden - fuer eine poetische Zeit der Unschuld, die, exekutiert als Politik, zum Fuerchten waere. Autor(en): Assheuer, Thomas Bildunterschrift: Die Knigspuppe als Popanz der Macht - Ubu Roi a la Alfred Jarry Aufnahme: J. de Horozcoy Covarrubias: Ensemble Moralis, 1598. Forschungsstelle Politische Ikonographie Warburg Haus, Hamburg Datenbank ZEIT Dokumentnummer: 8181




A Journey to the Land of Pointless Searching
By Gerhard Stadelmaier


MUNICH. This play has not been staged since its premiere in 1990 at Vienna=s Burgtheater. How, after all, is a theater supposed to handle a mirage-type text that seems to be the hybrid offspring of a scrapbook and the notebook of a vague search for the greater meaning of it all? A poetic bluff in the form of a processional liturgy that lasts five long hours?


Seven people, an old man, an old woman, a young actress, a young actor, a man who must look at everything, a spoilsport and a boy called Percival, line up in formation and stride from =near the back of beyond= to =the very back of beyond.= On the way, they sing and talk about =the dear thing= - the plate that says, =Well done.=


When they are not preoccupied with things, the heavens, the clouds or the trees, they want to learn anew how to ask questions in the =wind of questions,= there in the =palace of questioning= and in =that questioning tone.= The idea is to find a question that would cut through all the talking and reach the true innermost being, a question that the beautiful thing of which it is asked would enjoy answering. Or so it seems.


One quickly suspects where all this is heading, in a vague and directionless sort of way. The play, as it were, raises its arms in benediction and asks of us: Be agreeable! Love the world! Be beautiful and good! Bask in my tone, since I do not have a language, and you shall be healed! One identifies the speaker despite all the disguise. Clearly, this is the writer Peter Handke, born in the Carinthian town of Griffen in Austria, in 1942, who is St. Peter=s namesake for a reason, for he is always also a priest who bakes the communion bread in his poetic oven. This whole work cannot possibly be a play.


But in Munich, on the stage of the Residenztheater, it does turn into a play. Because what we see here is no =back of beyond,= not a landscape designed by poetasters and obfuscators. Gleaming beautifully among the clouds, we see Munich=s television tower. Later, we see the suburbia apartment blocks of Neu-Perlach complete with basketball courts. We stand under a gigantic bridge for the autobahn leading to Garmisch. We pass the canals of the Isar River, we shiver in a snowstorm under the tall streetlights of the city center. In the end, the =palace of questioning= turns out to be an underground parking lot downtown near the Marienplatz, complete with a dripping hot water hydrant.


Those who make it all happen are Silvia Merlo and Ulf Stengl, the stage designers, and their part of the production constitutes the best and the brightest part of it all. Where Handke dreams of open skies in the back of beyond, they give him Munich. Where he hovers among the clouds, they set up basketball courts. Where he floats on ramshackle metaphors, they force him down to a park bench behind an ailing pine tree. And where he has the =old man= dip his head into holy, purifying water in order to make him aware =that I am,= they have his head washed with water from the river.
The seven protagonists make their =Journey into the sonorous land= - the subtitle of this non-play - on Munich=s urban railway. It is a journey into a happily stewing country on which they are led by director Elmar Goerden, who serves as the conductor on the train, selling Handke=s group of travelers the cheapest tickets which, however, turn out to be the best. On this all-inclusive, cut-rate journey, they do not learn to ask about the true nature of things and the purpose of being.


They discover no new religion. Their discovery is on a smaller scale, and of higher quality: a chaotic kind of philanthropy which they learn from making jokes about defeat. They are not a processional company, but a petty bourgeois comedy troupe on a company outing to better themselves. They are not looking for deeper meaning; they are trying to make the best of situations.


Christine Schoenfeld and Marcus Calvin, as the =young actress= and the =young actor= are no dreamers in search of transparency and acting =true.= Under the autobahn bridge, they explore their souls and their sex lives in a wonderfully comical way. When the girl=s third or fourth lover asks about her first experience, Handke treats it as a top-priority example of a failed question. But in this production, the two simply launch into a Strindbergian bickering match of the lowest, most malicious kind. She, the cool, somewhat uppity, almost methodical nymphomaniac. He, the lukewarm weakling without emotions.


Goerden, the director, has Handke=s chunk of pseudo-poetical non-drama served up in small bits of palatable psychology. When Thomas Loibl, playing his Percival as a monster incapable of asking questions, throws up fragments of words, when Gisela Stein, playing the =local character= and oddly disguised in a caftan, confuses the travelers and circles them like a Shakespearean Puck in a cut-rate journey through the illusion of a winter=s tale, this director lends the dish all the poetic riddle it needs.
Helmut Stange, as the man who will find everything beautiful, tears up his scrapbook anyway, over park benches in the rain. And it looks as though he has been terribly deceived by this love for things and the search for beauty. When the torn pages later return in the shape of a swarm of paper airplanes haunting him, Stange smiles, but remains on earth, while Handke has the character disappear into heaven.


Playing the spoilsport, the unerringly funny Rudolf Wessely rambles like an army commander, airs his prejudices against women, lashes out with cynicism and denigrates snails, trees and dreams alike, mocks all longing for a more beautiful world - and yet remains the kindly uncle as well as the clown, who will acknowledge the dreamworld outside the Munich subway tunnels if only it is acted out for him with plenty of humor. Wessely and Stange play the ping-pong match of delightful pointlessness as a perfect way to pass time until the end of the line.


But there, meeting in the subterranean parking lot, they all have champagne, shrug their shoulders, form pairs once more, look forward to going home, and may well congratulate one another for being a delightful party.

copyright Frankfurter Allgemeine Zeitung 2000





Frankfurter Rundschau 27.05.1992 Seite 9 Ausgabe: D FEU Wolkigen Wanderers Waberwelt Handkes Spiel vom Fragen im Depot FRANKFURT A. M. Ein unendlich langer Steg fuehrt als sei Einar Schleef zu einem seiner stiefeldroehnenden Exerzitien zurueckgekehrt quer durch das ehemHERE'S THE VENERABLE FRANKFURTER RUNDSCHAU...alige Strassenbahndepot, flankiert von wenigen Zuschauerreihen. Das hintere Drittel verbreitert sich, knickt ab ein schmaler Spalt, bepflanzt mit jungen Baeumen, markiert die Stelle und zuengelt hinauf zum Balkengewoelbe des hochtheatralischen Raumes (Buehne: Susanne Thaler), den sich das Schauspiel Frankfurt gerne als Spielstaette erhalten moechte. Er stellt stets eine Herausforderung dar, und immer wieder zeigt sich das Theater ihr nicht gewachsen. Anlaesslich der Wiener Urauffuehrung des Handkeschen Spiels vom Fragen war hier (18. 1. 90) von einer qualvollen Reise in den gruenen Kitsch die Rede. Die Qual hat sich wiederholt, der Kitsch ist geblieben, das Gruen wurde von Michael Pehlke, dem inszenierenden Dramaturgen des Hauses, beiseite gerueckt. Das lange Gespraech ueber Baeume wirkt nicht reaktionaer eingewurzelt, sondern wie fuer ein Natur-Sonderheft von Brigitte populaer fabriziert. Wie ueberhaupt Handke sich merklich bemueht, seine Weltsicht in kleinerer Muenze und mit verkniffener Humorigkeit ans Publikum auszuzahlen. Was sonst gravitaetisch einherstakst, riskiert ein paar Hupfer: schon rutscht dem imperialen Dichter das Gewand vom Leib und er steht nackend da. Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land vereint sieben Personen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft, unterwegs aus Irgendwo in Richtung Nirgendwo. Sie erzaehlen sich nicht nach Art historischer Reisender waehrend langer Nachtwachen in Postkutschen oder Wirtshaeusern aus ihrem Leben bloss ein bisschen ; sie leihen vielmehr dem Autor ihre Muender, auf dass dieser sich weitschweifig ueber Gott und die Welt verbreiten koenne: in einer wabernden Emanation von Saetzen, die sich wie Watte auf Ohr und Gemuet legen. Es geht dem Zuhoerer wie dem Gebirgswanderer im Nebel, er verliert das Gefuehl fuer Naehe und Ferne, Licht und Dunkel, Auf oder Ab. Das fliesst zaeh um Aug und Ohr und verklebt die Poren, zumal im Frankfurter Depot bei hochsommerlichen Temperaturen, wo die Premiere in erschoepfenden viereinhalb Stunden zerfloss. Erst Mitternacht schlug Erloesung. Die teigige Vorlage energisch zu kneten ist Pehlkes Sache nicht. Er rollt die Masse den Steg hin und her, wendet sie um, nimmt da einen Batzen heraus, nudelt dort auseinander vergebens. Dem Donnergetoese des naechtlich vorbeizuckenden Zuges folgt unweigerlich papierraschelnde Stille, in der Akteure ohne wirkliche Rollen Tempeldienst am Autor als philosophischem Ueberflieger dieses Jammertals zu verrichten haben. Dabei kostet Joerg Pose in der Rolle des lange Zeit stummen Parzival den Koerpereinsatz sichtlich und stimmig aus, waehrend Konstanze Breitebners junge Schauspielerin Leib & Stimme zwar geschmeidig, doch monoton vorfuehrt. Mauerschauer Justus Fritzsche und Spielverderber Hans Fal r erhalten in ihrer lieben Mueh mit langen Textpassagen von der Regie kaum Beistand, die in der letzten Stunde sadistisch mehrfach die Hoffnung naehrt, nun sei endlich Schluss. Laengst hat man da nicht nur im Hintern das Gefuehl, man muesse zur Strafe nachsitzen. Das Fragen erst schafft sich den Ort, lispelt Handke. Sollte jemand naechstens nach dem Depot fragen, werden wir uns als ortsunkundig ausgeben. HELMUT SCHMITZ Datenbank FR Dokumentennummer: 05262217


TEUC E A =MULHER CANHOTA=

O TEUC (Teatro dos Estudantes da Universidade de Coimbra) terminou as apresentacoes de mais um projecto, =A Mulher Canhota=, a partir de um texto homonimo de Peter Handke, e com encenacao de Rogerio de Carvalho. O tema da peca e a solidao inerente a epoca em que vivemos, lancando-nos para a incredulidade de uma relacao amorosa, de uma mulher que larga o marido, aparentemente sem justificacao visivel, passando a viver com o seu filho, e numa esfera de relacoes sociais algo distantes, algo dubiamente pr-oximas. =A solidao causa a dor mais gelada e mais horrivel que se pode imaginar: a dor da inconsistencia. Precisa-se entao de pessoas que nos provem que nem tudo esta estragado=, escreve P. Handke dando voz aquela mulher ja resoluta do abandono. E e exactamente essa instabilidade, essa incerteza que as pessoas vao questionando nas conversas com a mulher, quase projectando-se nela, como se as suas vidas sofressem da mesma dor. Porque, de facto, procura-se o amor, como no livro que a mulher comecou a traduzir, para sobreviver, que comeca: =No pais ideal: espero por um homem que me ame pelo que sou e pelo que virei a ser=, para mais tarde concluir: =a unica accao politica que eu entendo e o amor=, uma libertacao multipla, mas que na realidade esta sempre em tensao com o facto de cada qual estar mais debrucado naquilo que o outro deve e/ou deveria ser.



A Mulher Canhota

Em ultima instancia, adiando uma boa morte, ou melhor, adiando o amor.
Na contingencia de um Teatro de Bolso feito sauna, pirandelicamente, os actores desdobram-se como que se tratasse de um exercicio onde a personagem nao esta num actor; como que se propusesse, agora ao publico, que descubram as personagens nos diferentes actores, ao longo da extensa narrativa apresentada. Como um coro, todos vao narrando a historia, neutralmente, em cadencia, um a um, entre a luz e a sombra, entre a personagem e o actor. E se a proposta concede poder ao discurso, como se estivesse nele a exclusividade da comunicacao, por outro lado, corre-se o risco de nao se sensorializar as emocoes com um maior naturalismo das personagens na situacao de dialogo. Por vezes em perda, se o texto evoca a solidao, ja em cena deixa se de explorar esse conflito, inerente a situacao de contracena, a situacao de se estar com alguem, tao fulcral na historia de Handke. Ou talvez seja exigir demais. Ha, no entanto, um exercicio de actores louvavel, apesar da prestacao desnivelada de mulheres em relacao aos homens, um pouco mais minguados; A extensa duracao do exercicio proporciona o desenrolar de momentos menos bons, muito pelo desafio feito a capacidade dos espectadores. Ha no entanto uma proposta desafiadora para o processo de construcao de personagens, um trabalho de depuracao, talvez desta vez, levado a um extremo do excesso. Contudo, e bom ver o TEUC a experimentar.

itulo: A TARDE DE UM ESCRITOR


Tema: Literatura
Coleccao: Aura
Preco: EURO8,23
ISBN: 9722303341
N de Paginas: 88

Sinopse: Peter Handke pertence a uma jovem geracao de escritores e dramaturgos
alemaes que tem vindo a impor-se pela sua modernidade, a que nao e estranha a participacao em projectos cinematograficos. O autor ja e conhecido do publico por titulos como Uma Breve Carta para Um Longo Adeus A Mulher Canhota. A obra cuja traducao agora pomos ao dispor do publico e uma pequena obra-prima. Em A Tarde de um Escritor o grande tema e a solidao humana e, para alem dela, a dificil arte de existir no mundo. O autor/narrador revela-nos a sua secreta ligacao a vida, atraves da sucessao dos instantes que compoem o seu dia, que sao outras tantas imagens de um filme que nos fascina e nos faz entrar no universo da novela.

January 5, 2003

Viernes 28 de junio de 2002 CRITICANo hace falta hablarSe repuso con cambios en el elenco El Pupilo Quiere Ser Tutor, una obra de Peter Handke sobre las estrategias sutiles de la opresion. ASCETISMO. EN LASACTUACIONES DE CARLOS MORENO (EL PUPILO), Y LITO CRUZ, QUE REEMPLAZA A BIDONDE COMO EL TUTOR Palabras al margenSilencio e inmovilidad durante largossegundos instalan en la sala, desde el principio, una tension expectante. Los dos personajes de la pieza estan en escena. Cerca del proscenio, sentado al umbral de una puerta, un hombre palido y desarrapado mira con desconfianza. En la penumbra del fondo, otro hombre  panzon, cara colorada, ceno adusto, mirada vigilante permanece de pie, sosteniendo un zapallo. El hombrecito palido no lo ve pero  se sabe mirado. Saca del bolsillo una manzana con movimiento inseguro; la muerde. El ruido de los dientes desgarrando la pulpa jugosa rasga el silencio, tan inquietante para el personaje como para los espectadores. Alguien tose en la sala; otro hara crujir su butaca o estrujara imprudente un papelito de caramelo: cada vez, el hombrecito deja de masticar y mira con contenido sobresalto hacia el lugar de donde proviene el sonido. En todo parece esconderse una amenaza, y ese sentimiento se contagia a la platea. El clima se mantiene a lo largo de la hora que dura El pupilo quiere ser tutor, la obra de Peter Handke en la que su director, Lito Cruz, acaba de hacerse cargo del papel del tutor en reemplazo de Hector Bidonde, quien junto a Carlos Moreno como el pupilo integro el rubro original (1974) y el de la reposicion del ano pasado. Bidonde aportaba un perfil mas brutal; Cruz incorpora rasgos levemente siniestros. Ambos compusieron una imagen del poder a la vez arquetipica y reconociblemente humana. Una suerte de abstraccion a la que el autor doto de la apariencia de un tosco campesino que somete a un servidor timido y obscecuente.A lo largo del espectaculo, la relacion con el pupilo (un trabajo de denso, refinado, interior de Carlos Moreno) se va nutriendo de un crescendo de agresiones y humillaciones que no necesitan palabras. Ni siquiera hacen falta violencias fisicas demasiado explicitas. Amo y esclavo van enlazando sus propias contribuciones al irritante vinculo, hecho de gestos, miradas, posturas corporales, chasquidos minimos. Basta que el amo se corte las unas de los pies para que el pupilo se arrodille a juntar uno por uno los minusculos desechos. Por su parte, el amo ostenta la propiedad de los recursos de supervivencia. Trae el alimento (un zapallo), prepara ostentosamente su cafe, domina los saberes necesarios (escribe, lee el diario, maneja el artefacto mecanico para cortar lena).La falta de palabras se suma a una interpretacion despojada, que prescinde tanto de los recursos del mimo (lugar comun en el teatro del silencio) como de la sobreactuacion. Lo que queda, es un remanente esencial que sintetiza pero no simplifica el tema del sometimiento. Y denuncia la perversa sutileza con que ese vinculo se disfraza y se potencia.O.C.EL PUPILO QUIERE SER TUTORAutor: Peter HandkeTraduccion: Hedy CrillaElenco: Lito Cruz, Carlos MorenoEscenografia: Saulo BenaventeDireccion: Lito CruzSala: Andamio 90, Parana 660Muy bueno Copyright 1996-102 Clari La Jornada Semanal,20 de octubre del 2002



Suplementos Editorial Portal do Assinante Caderno2 Cidades Economia Esportes Geral Internacional Nacional Sexta-feira, 25 de outubro de 2002 O exercicio radical de fazer teatro sem usar as palavras Peca de Peter Handke, que entra em cartaz, constroi-se com imagens de 300 personagens Divulgacao Cena ao ar livre: personagens mudos nas mais variadas atitudes MARICI SALOMAO Especial para o Estado Numa entrevista de 1969, o dramaturgo, novelista e roteirista austriaco Peter Handke disse que seu teatro se diferenciava do praticado ate entao, porque procurava tornar a plateia =conscia do mundo teatral e nao do mundo exterior ao teatro=. A metalinguagem serviu de sustentacao as suas ideias, que podem ser conferidas na montagem de A Hora em Que nao Sabiamos nada Uns dos Outros, peca de 1994 e inedita no Brasil. Com o apoio do Instituto Goethe, que cedeu o espaco e intermediou a obtencao dos direitos autorais para a Cia. Elevador de Teatro Panoramico, a peca - ja montada em Portugal, na Alemanha e Argentina -, entra em cartaz no jardim interno do Instituto Goethe. A direcao e de Marcelo Lazzaratto (Loucura e o infanto-juvenil A Ilha Desconhecida). Considerado por varios criticos como o mais importante dramaturgo universal depois de Beckett, Handke ficou mais conhecido no Brasil como roteirista, parceiro do diretor alemao de cinema Wim Wenders. Mas e certamente no teatro que esse autor exerce ate o paroxismo seu fascinio pela linguagem como base da realidade - =apontar para o mundo recorrendo as palavras= -, numa aproximacao direta ao pensamento do filosofo Ludwig Wittgenstein. Pecas como Insulto ao Publico (1966) e Silencio (Auto-Acusacao, fim dos anos 60) sao experimentacoes da linguagem falada. Nelas reside um apelo ao fim da ilusao e da empatia do espectador frente ao espetaculo teatral em prol de uma reflexao critica sobre a linguagem. A Hora e uma peca sem palavras, so de imagens. Trata-se de um primeiro e radical exercicio de antitese as suas pecas transbordantemente faladas. =Handke se desafiou mais uma vez, abriu mao do que mais dominava, as palavras, para testar sua capacidade de teatralidade=, diz o diretor Marcelo Lazzaratto. =Nessa peca ha uma busca pela existencia, nao pela representacao=, resume. Lazzaratto optou por inserir uma unica parte falada - o discurso de uma mulher no meio da praca -, em que se valeu de um trecho de Insulto ao Publico. Uma praca e tres centenas de personagens desfilam nas mais variadas atitudes. Sao seres mitologicos e contemporaneos, tipicos e arquetipicos, palhacos e profissionais liberais, estadistas e ladr es, beldades, velhos, criancas. Nada se sabe sobre eles; ao espectador apenas e dada a chance de conhecer o instante em que cada um atravessa a praca, que se mantem a mesma enquanto as epocas e as estacoes variam. Handke fala sobre esse texto que partiu de um proverbio do oraculo de Dodona (de Zeus), da cultura grega pre-homerica: =O que viu, nao revele; permaneca na imagem.= Essa insercao no estado de pre-fabulacao do ser humano, na instancia em que o campo da visao antecede o campo do enredar, do intelecto, foi o maior desafio criativo para o numeroso elenco do Elevador de Teatro Panoramico (15 atores), que veste cerca de 400 figurinos, num total de 300 personagens (uma media espantosa de 25 personagens para cada ator). A Hora em Que nao Sabiamos nada Uns dos Outros. De Peter Handke. Direcao Marcelo Lazzaratto. Duracao: 90 minutos. Espetaculo sem falas e ao ar livre. Sextas, as 22 horas; sabados, as 21 horas; domingos, as 19 horas. R$ 10,00. Instituto Goethe. Rua Lisboa, 974, tel. 3088-4288. Ate 1.12. Hoje, somente para convidados anterior =Dez= e 11, numeros do grande cinema proxima Quatro pecas ineditas em solo de Francarlos Reis


A Palavra e o hiato
Nascido na Austria em 1942, Peter Handke e um dos autores mais importantes e de maior sucesso da lingua alema da geracao do pos-guerra. Autor de romances, pecas teatrais e roteiros de cinema, teve seu primeiro romance publicado em 1966 pela editora alema Suhrkamp. Conquistou diversos premios de literatura, como o =Gerhard Hauptman=, em 1967, e o =Georg Buechner=, em 1973  que devolveu em 1992 em sinal de protesto ao retornar de uma viagem ao territorio servio bombardeado, apos intervencao da OTAN na Iuguslavia. A obra de Handke percorre um longo caminho em que curvas e espirais forcam o olhar, induzem-no ao encontro do que esta a vista. Sua escrita parece ansiar cada vez mais por precisao, dobrando em angulos desconhecidos, nos quais persegue a realidade da consciencia, apura o sentido e a memoria da fantasia. Para Handke, o momento do verdadeiro sentimento, da crua sensacao, e o do contemplar e ser contemplado, cuja unidade se encontra entre lingua e objeto, entre vida e biografia, entre descricao e paisagem... Por uma grande coincidencia e ironia tipicamente =handkiana= e que vivi essa experiencia do entre ao traduzir justamente este texto de Handke no qual, pela primeira vez o meu trabalho nao resulta em palavras, mas em movimento e acao, pois em cena nenhuma palavra sera dita! (Christine Roehrig)

Peter Handke e, como ele proprio assume, =um tipico filho de sua epoca=. Segundo Otto Maria Carpeaux, =o mais importante representante da geracao de 68 na Alemanha=.
Seu primeiro exito aconteceu com a peca-falada Insulto ao Publico, cinco anos em cartaz num unico teatro em Frankfurt. Polemico, Handke criticou veementemente a opcao preferencial pelo modelo realista por parte da geracao de seus pais, ao mesmo tempo em que rechacava as opcoes esteticas da esquerda estudantil. Ele proprio jamais se apegou a qualquer modelo, tendo-se experimentado livremente em poemas, narrativas, ensaios, pecas de teatro, roteiros cinematograficos, romances, aforismas, traducoes.
Mesmo sendo o autor de lingua alema mais traduzido entre nos no ultimo quartel do seculo XX, Handke ficou mais conhecido como o parceiro de Wim Wenders em O Medo do Goleiro Diante do Penalti, Movimento Errado e Asas do Desejo. Das pecas-faladas dos anos 60, em que a palavra assumia o papel principal, ao eloqueente silencio de =A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros=, Handke tem sido um dos mais criativos e instigantes autores teatrais de sua geracao. (Ze Pedro Antunes)

A Companhia
Com dois anos de existencia, completados em julho deste ano, a Cia Elevador de Teatro Panoramico vem se firmando como nucleo permanente de investigacao em linguagem teatral apropriando-se dos mais diversos temas para dialogar diretamente com o homem contemporaneo, propondo a juncao da verticalidade da pesquisa com a horizontalidade de sua abrangencia junto ao publico. O texto A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros foi escolhido justamente por nos proporcionar aplicacao plena de nossas pesquisas, deixando-nos livres para criar atraves de todas as =entrelinhas= propostas pelo autor, dentro de um espetaculo que se caracteriza como uma tipica =obra aberta=, e que resulta numa montagem de abrangencia universal. A Cia e composta de 14 atores, formados pelo Teatro-Escola Celia Helena, que ja desenvolvem um trabalho juntos a mais de cinco anos e tem por diretor Marcelo Lazzaratto. Dentre os trabalhos ja realizados pela Cia - em teatros como Sergio Cardoso, TBC e Centro Cultural - destacam-se o monologo Loucura, com Gabriel Miziara, o espetaculo infanto-juvenil A Ilha Desconhecida, de Jose Saramago = que assistiu e considerou a peca =uma pequena maravilha= , A Maratona Mundial de Danca, de Alexandre Mate, e Uma Peca Por Outra, de Jean Tardieu, todos dirigidos por Marcelo Lazzaratto.

Indice

Palazzo dei Congressi3 - 27 ottobre Direttore artistico Giorgio Albertazzi

Il DRAMMA DEL CHIEDERE
ovvero Il viaggio nella terra dei suoni
di Peter Handke
un progetto di Ezio Trapani
traduzione di Michele Cometa
riduzione teatrale di Umberto Cantone ed Ezio Trapani
regia di Umberto Cantone
con Giampaolo Poddighe, Nello Mascia, Vincenzo Bocciarelli, Valentina Banci,
Bianca Toccafondi, Giuliano Esperati, Massimo Geraci, Franco Javarone
scene e costumi Enzo Venezia
fonica Michele Russotto
direttore di scena Riccardo Perez
capo sarta Paola Iovesan
assistenti alla regia Manlio Corrao, Rossella Rosson
assistente alle scene e ai costumi Giusi Gacalone

Il Viaggio nelle emozioni e rappresentazione
Scritta nel 1989, anno della caduta del muro di Berlino, la piece di Peter Handke trae in qualche modo spunto da quella esperienza di rinascita sociale e culturale i forma di ironica allegoria teatrale. Si racconta di sette viaggiatori che rappresentano - in coppia o singolarmente - tutte le generazioni e i diversi modi di concepire il mondo, approdati in una terra sonora; in tale luogo desolato e possibile per ognuno raccontarsi liberamente esibendo le proprie idee, sentimenti, frustrazioni.
Presto infatti vengono alla luce i conflitti che agitano la vecchia coppia dilaniata da una routine familiare annichilente assieme alle ansie dei due giovani attori, un lui e una lei che cercano attraverso il teatro di scoprire la sincerita del loro rapporto. I personaggi del Guardatore e del Guardafeste sono invece impegnati a mettere in discussione le rispettive visioni ideologiche e morali, finendo per svelare una fragilita interiore che li condurra a risprofondare nel dubbio. Uno del posto, l ottavo personaggio che si presenta come custode del luogo, tentera di suscitare nei visitatori la voglia di mettere in scena il loro dramma. In conclusione sara lui a rivelare pirandellianamente che il viaggio nelle emozioni e nella musica non e altro che una rappresentazione.
Lo spettacolo, prodotto da Ezio Trapani per Idearte, trova una sua forte motivazione evocativa nell essere stato concepito e realizzato a Palermo, citta simbolo del Sud dove il tema descritto da Handke (caduta dei muri e utopia della rinascita socio-culturale) recupera una stretta corrispondenza con i fatti della cronaca degli ultimi anni.
Del teatro e sulle tante domande che gli uomini d oggi - privati della sicurezza ideologica e di veri riferimenti culturali - sono costretti a porsi parla lo spettacolo che debutta a Taormina con un aprticolare allestimento. Tra gli interpreti segnaliamo Nello Mascia nel ruolo del Guastafeste, Bianca Toccafondi in quello dell anziana signora, Giampaolo Poddighe nei panni del Guardatore, Vincenzo Bocciarelli come Giovane attore inoltre Valentina Banci, Giuliano Esperati, Massimo Geraci e Franco Javarone.
La regia e affidata a Umberto Cantone, autore di cortometraggi (vincitore del gabbiano d argento a bellaria, mentre il suo Cuore nero e stato selezionato al fetsival internazionale di Oberhausen) e di testi teatrali (l ultimo dei quali, Verso Sade e stato prodotto lo scorso anno dal Teatro Stabile di Palermo). Attualmente e responsabile della scuola di teatro al Biondo di Palermo.
La traduzione del testo di Handke, colma di richiami allo stile di Cechov, Jonesco, Beckett e del germanista Michele Cometa, autore di diversi studi sull autore e di saggi (recentemente pubblicati con Einaudi) sulla poesia tedesca.
Peter Handke e nato in Austria nel 1942. Dopo gli studi di giurisprudenza a Graz si e dedicato completamente alla scrittura. Drammaturgo, romanziere e poeta, si e imposto a partire dalla seconda meta degli anni 60. Fra le sue opere teatrali: Insulti al pubblico , Kasper e il recente Attraverso i villaggi : E anche autore delle sceneggiature dei film di Wim Wenders Falso movimento e Il cielo sopra Be





Os actores de =Grito de Socorro=, de Peter Handke
Grito de Socorro no Gicc
=Socorro, uma palavra como outra qualquer=

O cafe teatro do Teatro das Beiras enche para ver =grito de socorro=.


Por Carmen Martins



O Cafe teatro do Gicc - Teatro das Beiras recebeu no dia 6 de Novembro


=Grito de socorro= de Peter Handke.
Com encenacao de Jorge Alonso, os actores Bina Ferreira, Hugo Caroca e Maria Marrafa subiram ao palco para interpretar tres desportistas. O ponto de encontro e um ginasio onde se comeca uma parodia competitiva onde a palavra e fundamental.
=O grito de socorro nao como grito de socorro, mas sim uma palavra como outra qualquer=, nas palavras do grupo de actores da peca.
O cafe encheu para ver estes tres actores em cena, e aplaudiu a prestacao em palco. Para Andreia Tavares =foi diferente do que esperava, mas mesmo assim conseguiu surpreender-me=.

Divulgacao
Atores da Cia. Elevador durante os ensaios de +A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros+: oito meses de preparacao para enfrentar uma peca composta apenas por rubricas


Em 1992, o escritor austriaco Peter Handke, entao com 50 anos, produziu um pequeno rebulico na dramaturgia. Autor consagrado e um dos roteiristas prediletos do cineasta alemao Wim Wenders, Handke decidiu escrever uma peca em que nao houvesse espaco para a materia-prima de um dramaturgo: o texto. Nascia, assim, +A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros+, 27 paginas preenchidas apenas por rubricas (aquelas indicacoes do tipo +toca a campainha+ ou +personagem entra no palco) e nenhum dialogo. Dez anos depois, a Cia. Elevador de Teatro Panoramico, dirigida por Marcelo Lazzaratto, decide bancar o delirio de Handke e estreia amanha, no patio interno do Instituto Goethe, a primeira montagem nacional de +A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros+.

A peca nao e revolucionaria apenas pela ausencia de dialogos, mas tambem pelos numeros embutidos na producao. Cabe aos 15 atores da companhia o desafio de interpretar os 300 (isto mesmo, trezentos) personagens em cena e administrar as mais de 600 pecas de figurino. Em media, cada ator e responsavel pela caracterizacao de 25 personagens. Como a peca dura 1h40, cada personagem fica sob os refletores por no maximo 15 segundos. Quinze segundos tambem e, em media, o tempo que cada ator tem para se dirigir as coxias, trocar de roupas, em alguns casos mudar a maquiagem, e voltar ao palco ja na pele de outra pessoa.

+A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros+ nao traz uma narrativa fechada. A ideia e que cada espectador seja capaz de construir sua propria trama. A proposta do espetaculo e esta: retratar o movimento de uma praca qualquer, em qualquer parte do mundo. =Handke quis captar uma sensacao que todo mundo ja deve ter experimentado ao menos uma vez na vida: a de observar alguem na rua e imaginar uma historia para esta pessoa=, diz Lazzaratto, que vem mantendo seus 15 atores desde fevereiro em ensaios que costumam atravessar as madrugadas. =A montagem e este exercicio de oferecer ao publico a chance de criar um rumo para estes 300 personagens. Sob este ponto de vista, cada pessoa da plateia e co-autora do espetaculo=.

Os 300 personagens da peca sao divididos em cinco grandes grupos. O primeiro e o das pessoas comuns, cujo trajeto nao fornece qualquer indicio sobre sua historia. O segundo grupo e o das profissoes indicadas pelo figurino:

bombeiros, medicos, empregadas domesticas. Do terceiro grupo fazem parte os personagens que estao fora de um contexto social definido, como um homem que se equilibra numa corda-bamba carregando um berco. Personagens famosos da literatura universal compoem o quarto grupo e, por fim, seres miticos, como Abraao, estao no quinto grupo.

=E uma grande prova de concentracao para a plateia=, diz o diretor. Alguns personagens voltam a cena, outros existem apenas durante os 15 segundos que levam para atravessar a praca=.

Para eliminar atrasos nas trocas de roupa, Lazzaratto procurou evitar que os atores representassem personagens do sexo oposto. Os seis atores nao incorporam papeis femininos - fazem apenas um travesti e uma drag queen. E as nove atrizes fazem pouquissimas caracterizacoes masculinas. =Garanto que nas coxias o movimento e ainda mais intenso do que na praca=.

SERVICO: A Hora Em Que Nao Sabiamos Nada Uns Dos Outros, de Peter Handke. Estreia amanha para convidados e sabado para o publico no Instituto Goethe, Rua Lisboas, 974, tel.: 3088-4288. Sexta as 22h, sabado as 21h e domingo as 19h. Ingressos a R$ 10.



O exercicio radical de fazer teatro sem usar as palavras
Peca de Peter Handke, que entra em cartaz, constroi-se com imagens de 300 personagens

Divulgacao
Cena ao ar livre: personagens mudos nas mais variadas atitudes

MARICI SALOMAO
Especial para o Estado

Numa entrevista de 1969, o dramaturgo, novelista e roteirista austriaco Peter Handke disse que seu teatro se diferenciava do praticado ate entao, porque procurava tornar a plateia =conscia do mundo teatral e nao do mundo exterior ao teatro=. A metalinguagem serviu de sustentacao as suas ideias, que podem ser conferidas na montagem de A Hora em Que nao Sabiamos nada Uns dos Outros, peca de 1994 e inedita no Brasil. Com o apoio do Instituto Goethe, que cedeu o espaco e intermediou a obtencao dos direitos autorais para a Cia. Elevador de Teatro Panoramico, a peca - ja montada em Portugal, na Alemanha e Argentina -, entra em cartaz no jardim interno do Instituto Goethe. A direcao e de Marcelo Lazzaratto (Loucura e o infanto-juvenil A Ilha Desconhecida).

Considerado por varios criticos como o mais importante dramaturgo universal depois de Beckett, Handke ficou mais conhecido no Brasil como roteirista, parceiro do diretor alemao de cinema Wim Wenders. Mas e certamente no teatro que esse autor exerce ate o paroxismo seu fascinio pela linguagem como base da realidade - =apontar para o mundo recorrendo as palavras= -, numa aproximacao direta ao pensamento do filosofo Ludwig Wittgenstein. Pecas como Insulto ao Publico (1966) e Silencio (Auto-Acusacao, fim dos anos 60) sao experimentacoes da linguagem falada. Nelas reside um apelo ao fim da ilusao e da empatia do espectador frente ao espetaculo teatral em prol de uma reflexao critica sobre a linguagem.

A Hora e uma peca sem palavras, so de imagens. Trata-se de um primeiro e radical exercicio de antitese as suas pecas transbordantemente faladas.

=Handke se desafiou mais uma vez, abriu mao do que mais dominava, as palavras, para testar sua capacidade de teatralidade=, diz o diretor Marcelo Lazzaratto. =Nessa peca ha uma busca pela existencia, nao pela representacao=, resume. Lazzaratto optou por inserir uma unica parte falada - o discurso de uma mulher no meio da praca -, em que se valeu de um trecho de Insulto ao Publico.

Uma praca e tres centenas de personagens desfilam nas mais variadas atitudes. Sao seres mitologicos e contemporaneos, tipicos e arquetipicos, palhacos e profissionais liberais, estadistas e ladroes, beldades, velhos, criancas. Nada se sabe sobre eles; ao espectador apenas e dada a chance de conhecer o instante em que cada um atravessa a praca, que se mantem a mesma enquanto as epocas e as estacoes variam.

Handke fala sobre esse texto que partiu de um proverbio do oraculo de Dodona (de Zeus), da cultura grega pre-homerica: =O que viu, nao revele; permaneca na imagem.= Essa insercao no estado de pre-fabulacao do ser humano, na instancia em que o campo da visao antecede o campo do enredar, do intelecto, foi o maior desafio criativo para o numeroso elenco do Elevador de Teatro Panoramico (15 atores), que veste cerca de 400 figurinos, num total de 300 personagens (uma media espantosa de 25 personagens para cada ator).




A Hora em Que nao Sabiamos nada Uns dos Outros. De Peter Handke. Direcao Marcelo Lazzaratto. Duracao: 90 minutos. Espetaculo sem falas e ao ar livre. Sextas, as 22 horas; sabados, as 21 horas; domingos, as 19 horas. R$ 10,00. Instituto Goethe. Rua Lisboa, 974, tel. 3088-4288. Ate 1.ÃÆ’‚º/12. Hoje, somente para convidados


Sexta-feira, 25 de outubro de 2002

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Teses_Monologos
SEUS CUZOES -- 31/08/2001 - 20:43 (Jose Pedro Antunes)
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=Eu nao tenho condicoes nem vontade de dizer o que quer que seja sobre mim ou, mesmo, sobre meu futuro, e, por meio deste, pela ultima vez vos conclamo a tomar conhecimento deste fato, seus cuzoes.=

[=Ich bin nicht in der Lage noch willens irgendetwas ueber mich oder gar meine Zukunft zu sagen, und ich fordere euch hiermit zum letzten Mal auf, diese Tatsache zur Kenntniss zu nehmen, ihr Arschloecher.=]

Entre nos, Peter Handke e mais conhecido como parceiro cinematografico de Wim Wenders: =O medo do goleiro diante do penalti= [Die Angst des Tormanns beim Elfmeter], =Movimento Errado= [Falsche Bewegung] e =Asas do Desejo= [Der Himmel ueber Berlin].

Pouca gente sabe que o proprio Handke filmou duas de suas narrativas: =A mulher canhota= [Die linkshaendige Frau] e =A ausencia= [Die Abwesenheit].

De Handke, eu traduzi para a Editora Brasiliense, no auge do boom translaticio (1986/87): =O medo do goleiro diante do penalti= e =Bem-Aventurada Infelicidade= [Wunschloses Unglueck], as duas narrativas enfeixadas num so volume.

E preciso dizer que, para nos, Handke foi trazido sem respeito a cronologia de sua obra, com os titulos sendo lancados a esmo, e sem qualquer parametro critico. Apenas mais um pos-moderno, poderia dizer um resenhista apressado.

So nao podiam faltar, nas edicoes brasileiras dos autores alemaes traduzidos, referencias ao nazismo, aos horrores da guerra, ao holocausto e etc. Se possivel, uma suastica na capa.

Os escritores de orelhas e contracapas, quase nunca sabem o que fazem. Por pouco, a contracapa de =O medo do goleiro diante do penalti= nao me sai com um Handke alemao e lutando ferozmente contra o nazismo e os horrores da guerra. Consegui, a tempo, alertar o escritor de contracapa (ele inclusive alardeava ter larga experiencia nesse quesito): Handke e austriaco e nunca fez do nazismo ou dos horrores da guerra o seu assunto. Apenas acusava os autores do pos-guerra, os pais da patria, os campeoes da causa alema - e isso lhes rendeu dois Nobel - de combaterem o nazismo, os horrores da guerra e etc. com a mesma linguagem que os havia produzido.

Handke foi menino prodigio. Suas pecas-faladas foram exitos incontestaveis. Sua importancia para a geracao de 68 esta longe de poder ser devidamente equacionada.

Entre nos, pouca gente sabe que Handke foi um dos maiores nomes do teatro alemao do ultimo quartel do seculo XX.

=Insulto ao Publico= [Publikumsbeschimpfung] ficou cinco anos em cartaz num teatro em Frankfurt. Handke proibiu sua encenacao, por considerar que o efeito da peca estava superado. E talvez para evitar o pior, sua agatachristiezacao. So voltou a libera-la nos anos 90.

Vi =Insulto ao Publico=, na encenacao de um grupo amador de Porto Alegre, em 1973. Foi no Teatro Sao Pedro, em Sao Paulo, com o apoio do Instituto Goethe. Eu nao sabia quem era Handke. E o Brasil ja passava a receber um escandalo europeu daqueles anos revolucionarios, sem saber que ele era isso. Considerem que uma peca como essa ter chegado tao rapidamente ao pais, e um feito que fala em favor de seu autor.

Vi =Insulto ao Publico= mais duas vezes, na Berlim pos-queda-do-muro, em 1993, nas encenacoes, diametralmente opostas, de um grupo alemao e de um outro, polones.

No Brasil, um artigo comemorativo dos trinta anos de Handke, publicado na internet por Celeste Aida Galeao (tese sobre =Die Hornissen=, USP, inicio dos anos 70), ignora as minhas traducoes de =O medo do goleiro diante do penalti= e de =Bem-Aventurada Infelicidade=. A autora ficou livre de ter de levar em conta a minha releitura de Handke, para o Brasil, no posfacio que, a muito custo, consegui incluir na edicao da Brasiliense: =O mundo e velho, nao e verdade, Sr. Loser?=

Quinze anos depois, e esse o texto mais completo e critico ja escrito sobre Peter Handke. A ele, enquanto eu me preparo para novas e necessarias investidas.

Sobre =O medo do goleiro diante do penalti=, sobre esse titulo que ja era o titulo do filme que o Instituto Goethe fazia circular pelos bolsoes cult da nossa intelectualidade, alguns gostariam que ele fosse diferente. Gostaria de brinda-los com um excesso: =A paura do guarda-metas no instante em que se vai bater o tiro de onze jardas=.

Handke ficou sendo, para nos, um autor de narrativas meio esquisitas. Nos, os tradutores, poderiamos ser culpabilizados por isso, em varios sentidos. Uma vez, na Brasiliense, alguem lamentava ser Handke ilegivel para brasileiros. Alguem sugeriu ser demasiado Europa Central para o nosso paladar tropicaliente. Quem sabe ainda me refaca, em futuro proximo, do arrevezamento estilistico que me foi atribuido, na epoca do lancamento. E com razao. Mas apenas em parte. Ainda volto ao tema.

Pouca gente sabe que Handke escreveu poemas em prosa, contos curtos, ensaios que ainda continuam atuais. Que contribui com a radiodifusao austriaca, antes de se tornar a celebridade Peter Handke. Que peitou o Grupo 47, que, optando pelo realismo, relatou os horrores da guerra e ajudou a prolongar os =horrores do pos-guerra=, para usar a expressao feliz de Hubert Fichte. A instituicao literaria gostou. A Academia Sueca nao se fez de rogada. Heinrich Boell foi laureado em 1972. Guenther Grass, em 1999.

So em 1993, estando em Berlim, pude compreender a razao pela qual, subitamente, tanto Wenders como Handke passaram a ser malvistos, personas non gratas para a inteligencia brasileira. Haviam pecado contra a midia internacional a servico da globalizacao. Haviam desafiado, mais uma vez, o stablishment. Tudo como nos velhos tempos. Ou, se quiserem, como no velho oeste. A midia divide o mundo em bandidos e mocinhos. A nova intelectualidade francesa saliva fartamente. E a periferia engole e balanca o rabico. Ter denunciado, durante a Guerra da Bosnia, a =demonizacao dos servios=, pode ter custado a Peter Handke a perda da propria paciencia. O menino prodigio dos anos 60, que nao perdoava a burrice da esquerda universitaria, fez por nao merecer o lugar que lhe caberia na historia da literatura alema do pos-guerra e das guerras localizadas que passaram a proliferar pelo mundo. A frase que encabeca este artigo e Handke em seu estado mais caracteristico: indignacao pura.

Enquanto isso, um bando de cuzoes continua a fazer sermoes pios contra os horrores da guerra, contra o nazismo e contra o genocidio, e a dormir (serenos?) sobre todos os horrores que pairam sobre uma cultura administrada em seus minimos escaninhos.

E preciso rever, com urgencia, a historia da literatura alema, senhores germanistas pelo mundo afora. Urge reler Peter Handke, para nao nos esquecermos de que a indignacao e hoje artigo em falta, e tera de ser reconquistada.

Em =Insulto ao Publico=, Handke dava o seu grito de liberdade, propondo, aos fanaticos por conteudos, a consciencia aguda e revolucionaria de que a linguagem e sobretudo jogo, que nao se deve ficar boiando a esmo, a superficie das palavras e das frases. Handke propoe um mergulho em profundidade. Contra a crenca no realismo da representacao, usava a imagem do passaro que bica uma natureza-morta. Em =Insulto ao Publico=, quatro atores conversam longamente com o publico sobre tudo o que diz respeito a instituicao do teatro, declarando ser a plateia o acontecimento da noite: =Voces sao impagaveis.= Nessa conversa com o publico, perpassam todas as grandes teorias do teatro. Isso toma dois tercos do texto, quando uma frase introduz a sessao de xingamento: =Mas, antes disso, voces serao insultados. Porque insultar e tambem uma maneira de nos comunicarmos.=

Como diz Celeste Aida Galeao, em seu desinformado artigo na internet, Handke e o autor do pos-guerra que mais traducoes mereceu no Brasil. Mas, com ela e como ela, o publico brasileiro ficou sem saber quem e mesmo esse tal de Peter Handke.

Handke continua atual. Um dia sera preciso dizer isso com bastante firmeza. Por enquanto, os adeptos do realismo ainda podem prosseguir em seu sono de mais de um seculo. Mas a realidade jamais os perdoara por terem-na reduzido a um unico modelo de interpretacao: o modelo realista.

Qualquer semelhanca com o =pensamento unico= destes nossos tempos globalizantes, nao e, nunca foi apenas uma coincidencia. Quiseram que assim fosse. Ate quando?

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Curriculo do Autor Exibido 194 vezes Fale com o autor

Alberto Guzik - Jornal da Tarde - 25.06.2000

A temporada teatral de 2.000 mal esta chegando ao meio, mas ja tem um espetaculo que tera de ser incluido em todas as listagens de melhores do ano. Silencio e o nome da montagem, dirigida por Beth Lopes a partir de um texto de Peter Handke. O autor austriaco, o mesmo de =O Pupilo Quer Ser Tutor=, criou em =Silencio= (Auto-Acusacao) um poema dramatico, um monologo em que as raizes do ser, suas vontades, afirmacoes, desejos e realizacoes sao postos a nu, dissecados por um entrelacamento formidavel de verbos. A palavra e a escavadeira que Handke usa para atingir o amago do ser. E seu emprego de palavras e espantosamente preciso.

=Silencio= tem inicio por uma serie de afirmacoes, de atitudes positivas, para enveredar pouco a pouco para o aspecto sombrio do processo da vida. As realizacoes, as conquistas, as culminancias atingidas caminham passo a passo com os instintos destruidores, a perversidade latente, a possibilidade da irrupcao subita do animal que ha em cada um.

Beth Lopes e seus atores, Yedda Chaves e Matteo Bonfitto (responsavel tambem pela traducao da obra de Handke, em parceria com Alexandre Krug) transformaram =Silencio= em um dialogo, ou melhor, em um duelo entre um homem (Bonfitto) e uma mulher (Chaves) que se enfrentam em uma arena ritual na qual as palavras escapam dos livros para chegar as paredes.

Nao ha trama, no sentido comum da palavra, nao ha fabula. Handke nao conta historias, escapa da linearidade, leva o publico para o mundo da reflexao, da constatacao. No entanto, o espetaculo de Beth Lopes jamais deixa o terreno do real, ao qual se ancora com ferocidade. O embate dos atores, os dois otimos, por sinal, transforma-se na cena em uma luta pela sobrevivencia, pela preservacao de muros de personalidade que a condicao humana solapa na mesma proporcao da obsessao que o animal tem de erigi-los.

=Silencio= e um espetaculo obrigatorio que amplia a percepcao do espectador sobre si mesmo. Nao pretende ser um trabalho stanislavskiano ou brechtiano. Mas e as duas coisas ao mesmo tempo. Pois, a maneira de Stanislavski, leva os interpretes para um mergulho profundo na psicologia desse personagem sem nome, que e o homem contemporaneo. E, seguindo os canones de Brecht, a montagem coloca-se distante do objeto examinado para elaborar sobre ele uma analise critica de notavel acuidade. Quem acredita que filosofia nao e assunto passivel de ser levado ao palco, e porque nao viu =Silencio=.

Texto: Peter Handke com direcao de Beth Lopes.

Com Matteo Bonfitto e Yedda Chaves

Teatro FAAP - Rua Alagoas, 903 - (0XX11) 3662-1992 - Sao Paulo, SP - e-mail: teatro.diretoria@faap.br



Pesar as palavras



PARA mim, Gaspar e um anjo, diz
GASPAR de Peter Handke

Armazem do Ferro
Lucia Sigalho sobre a personagem de Peter Handke inspirada no caso do menino selvagem Kaspar Hauser, que, quando foi encontrado na floresta, nao sabia falar nem entendia o que lhe diziam. Sendo o tema do seu Gaspar, agora levado a cena pela companhia de teatro Sensurround, a perda da inocencia devido a aquisicao da linguagem (Kaspar nao tinha nomes para dar as coisas, pelo que nao as aprisionava), o que para o escritor austriaco comecara por ser uma interrogacao sobre o uso da palavra (da literatura) como delimitacao do imaginario humano, tratando- se de um texto teatral a questao que se levanta e: o que pode a palavra ao ser colocada em palco, o que representa ela, que mundos inventa? Gaspar e uma peca sobre o poder que as palavras tem ou nao tem. Talvez sobre a violentacao da palavra. E um texto terrivel e lindo sobre como as palavras ja nao fazem sentido. Ha algo nele de muito arcaico, de muito profundo e duro ate, diz a encenadora e actriz.


Um cenario todo branco para Lucia Sigalho interpretar Gaspar, de Peter Handke


O que o texto de Handke poe em
causa e o proprio teatro falado, visto embora de dentro. A palavra cria um universo ao qual pouco pode escapar, e assim e, tambem, o teatro. Apesar disso, uma brecha comeca a abrir-se e a deixar entrar o que ficou de fora. Comenta Lucia Sigalho: Acho que vivemos num tempo em que as palavras continuam intactas, mas e como se assim nao fosse. As pessoas ficam surdas as palavras. Esta peca e sobre o mundo em que vivemos, mas tem qualquer coisa do outro que lhe foi anterior, de um mundo perdido em que o ser humano se integrava como qualquer animal ou qualquer arvore. Talvez por isso, esta peca nao tenha historia: O Handke avisa-o logo no prefacio. O publico deve ficar com a ideia de que esta a assistir a uma representacao. As situacoes tem um encadeamento temporal, mas cada pessoa acaba por construir a sua propria trama. Dai que haja desdobramentos da personagem Gaspar, com vozes gravadas e imagens video conjugadas com a accao em palco. Vejo o Gaspar como uma criatura de outra natureza. Por isso parece-me natural que ele apareca sem ser em carne e osso, justifica.

A dramaturgia do texto e tudo menos ortodoxa, nao estando contextualizada na obra do seu autor. O espectaculo e a resposta, apenas, a ligacao especial que tem com a peca de Handke, sendo de salientar que e a segunda vez que Sigalho pega num texto que nao e da sua propria autoria (a primeira foi Cena do Odio, de Almada Negreiros): Quando enceno uma peca feita por outra pessoa parece que ha uma luta, e eu sinto que nao tenho hipoteses. Alias, no inicio esteve para nao aceitar as indicacoes de Handke relativas ao espaco cenico, mas acabou por se render: O Handke manda por muitas coisas em cena, uma bola, muletas, pregos, pedras, fosforos, caixas, lencos, embrulhos, uma moldura, tres cadeiras, uma mesa, uma lima de carpinteiro, talheres, rebucados, uma cadeira de baloico, uma cortina e um sofa. Uma complicacao, mas cumpri.

O palco e apenas ocupado por Lucia Sigalho, acompanhada por imagens video projectadas; ao contrario do que poderia parecer, as novas tecnologias e o multimedia nao lhe interessam particularmente. Gosto mais das velhas mecanicas do teatro, afirma, peremptoria, traduzindo por palavras o que faz sem elas. Em cena ate 15 de Abril.




SZ VOM 09.11.1994 SEITE 14 Feuilleton Handkes Fragen und Schweigen in Lissabon Handkes Fragen und Schweigen in Lissabon Es sollte was Besonderes sein. Hans Winterberg, Chef des Goethe-Instituts in Lissabon, wollte der Kulturhauptstadt kein Symphoniekonzert offerieren und kein Streichquartett, sondern ambitioniertes Schauspiel. Doch nicht den Luxus. Deshalb nahm er Abstand von dem (teuren) Angebot, Steins Moskauer Orestie einzufliegen und organisierte stattdessen Eigenes. Es kam ihm darauf an, den Portugiesen etwas zu zeigen, das ihnen Lust zur Nachahmung, zur Weiterentwicklung machen koennte: Stephan Stroux, der schon mehrfach in Portugal gearbeitet hat, wurde engagiert, mit dem Ensemble des renommierten Teatro da Cornucopia Handkes Spiel vom Fragen zu inszenieren; und aus Bochum holte er fuer drei Auffuehrungen die Stunde da wir nichts voneinander wussten, inszeniert von Juergen Gosch. Die Entscheidung fuer Handke scheint richtig gewesen zu sein. Die drei Gastspielauffuehrungen waren alle gut besucht; auch nach der dritten Woche interessierte sich noch ein grosses Publikum fuer Stroux Arbeit, die von der portugiesischen Presse hoch gelobt worden ist; und die abschliessende Podiumsdiskussion ueber den Dramatiker Handke lockte mehr als hundert Zuhoerer bei miesestem Wetter ins Goethe-Palais. Ueber Goschs Arbeit ist alles schon geschrieben; ueber die Diskussion, die zwar lebhaft und lang war, aber keine neuen Ergebnisse brachte, kann getrost geschwiegen werden; allein ueber Stroux Inszenierung einige Worte. Der Regisseur versucht, aus Handkes Sprach-Figuren Menschen zu kreieren, er erfindet ihnen also ein Leben, eine Biographie vor dem ersten Auftritt. Das alte Paar hat bei ihm ein alltaegliches, also eher tristes Ehedasein hinter sich; das junge Schauspieler- Duo hat Aehnliches vor sich, interpretiert man ihre ueberraschend aggressiven Ausbrueche richtig. Und Parsifal, das stumme Kind, das erst langsam, vorsichtig zur Sprache findet, aehnelt in dieser Auffuehrung einem Skinhead- Schlagtot. Stroux Versuch mit Handkes Text, der nun wirklich keine Beschreibung bundesrepublikanischer Wirklichkeit ist - viel eher ein Essay ueber die Schauspiel-Kunst, das Theater als Simulacrum der Realitaet, und ein Sprach-Kunstwerk, aehnlich den Nicht- Dramen von Valere Novarina -, gibt sich ambitioniert, kuehn fast. Nur leider kann er nicht gelingen. Handkes Personal entzieht sich solch einer Vereinfachung; und die Schauspieler, gefordert, das Unmoegliche zu ermoeglichen, fuehlen sich ueberfordert - und outrieren. Die Auffuehrung ist laut und lang. Es fehlt ihr die Poesie, die Handke auch in seinen Buehnenanweisungen beschreibt. Sie ist erdennah. Erdenschwer. Stroux Mut aber, just diesem sehr handlungsarmen Stueck eine Handlung aufzuzwingen, aus dem Sprechen Aktionen zu entwickeln, muss man bewundern. Er probiert das Unmoegliche. Was Wunder, dass er scheitert. cbs SZ-ONLINE: Alle Rechte vorbehalten - Sueddeutscher Verlag GmbH VORGANG: Goethe-Institute im Ausland / KulturBESPRECHUNG ZU: Spiel vom Fragen / SchauspielDatenbank SZ Dokumente